das mit dem bodybuilding ist so ne Sache...

eine Sache die für nicht in involvierte kaum nachzuvollziehen ist.
genau wie für mich damals
klar,ich hab meinen Mann mit diesem Sport kennengelernt,er ging brav drei mal die Woche zum Training und trank einen eiweisshakes danach...so what,dachte ich mir,ist doch nen schönes Hobby und formt auch noch so schön den Körper.

jaaaa,nen schönes Hobby...aber nen ganz beschissener beruf,der dich als Partner die Meisterin des Multitaskings werden lässt!
denn wie wir alle wissen,und wie in jeden fundierten Geschichtsbuch beschrieben: hinter jedem Traum eines Mannes,steht eine Frau im Hintergrund die die Fäden des Gelingens in den Händen hält

nach seiner ner ausbildung und mitten im Studium,beschlossen wir nun auf Anraten seines in der Scene sehr bekannten trainerns,dieses kleine Hobby auszubauen,und zu versuchen es zu seinem Hauptberuf zu machen.
ich willigte blauäugig,mit nicht der kleinsten Ahnung was da tatsächlich auf uns zukommen würde ein es zu versuchen.
schliesslich war man eh mitten im Studium in der Lage die Weichen neu zu stellen,warum also dann nicht auch in diese Richtung?!

das Training wurde erhöht,die Supplemente mehr,der cardiotrainer zog ein,als neues schickes sperriges bescheuertes Möbelstück das mir im Schlafzimmer den Platz vor meinem Spiegel raubte....und die schmerzen wurden größer!
über das Jahr hinweg kann ich gar nicht zählen wieviele Verletzungen sich mein Mann einfing!
vom golferarm über sehenentzündungen,bauchmuskelriss usw usw
eine Odyssee aus besuchen beim Physiotherapeuten und sportärzten begann!
eine nicht enden wollende Flut aus therapievorschlägen wurde ausprobiert... und die Laune war spätestens mit Beginn der Vorbereitung für Wettkämpfe die gefürchtete "diätphase" im Keller!

morgens um 6 saß ein missmutig und hungriger Mann mit huddy und boxershorts bekleidet auf seinem ergometer im Schlafzimmer und strampelte seine Runden.
darauf folgte die haferflocken-Proteinshake Mischung,die ach erwähnte ich es schon?...mir jeden morgen beim Spülen die Spüle versaute!!!grrrr...
und dann ging's los zum täglichen drei Stunden Training.
in dieser zeit verbrachte ich meine Wochenende ausschließlich im Studio!
natürlich nicht beim Training,wo denkt ihr hinnein an der Theke mit Unmengen an kafee,meinem schwitzenden Mann zusehen und Motivation geben.
des abends begann dann mein ungewollter neuer nebenjobs,und meine Daumen werden mir diese Wendung meiner Karriere Denk ich nie mehr verzeihen!,ich wurde die Physiotherapeutin nach der eigentlich Physiotherapeutin ^^

denn wie mir die Dame klar machte,musste zur Erhaltung der elastität der Sehnen unter extrem Belastung mehrmals am Tag ausmassiert und gedehnt werden!
versucht euch eine 54 Kilo schwer Frau auf einem 120 Kilo schweren Typ vorzustellen,die verzweifelt versucht die lange bizepssehne unter der Berg von Muskeln zu massieren;-))

jaaa..das bin ich noch heute
und es hat sich gelohnt,mein Mann konnte sich den Traum vom professionellen Bodybuilder verwirklichen...und seit diesem Tag kennen ich nun zwar jeden Muskel auswendig,kann kochen ohne Fette oder einen Hauch von Geschmack zu verwenden,bin psychologisch gewappnet für die depriphasen,kann die besten sportärzten im gesammten landesgebiet beim Vornamen aufzählen.....aber besitze nur noch mangelhaft funktionierende Daumen ;-))))

kuschel,ich bin unendlich stolz auf deinen Papa,der sich jeden Tag aufs neue quält und kämpft um seinem Traum nicht nur zu träumen sondern zu Leben!ich hoffe du wirst genauso zielstrebig und ein Traumleber wie dein dad